Credit Suisse: «Datenklau ist Spekulation»

Februar 11, 2010

Die Konzernspitze der Credit Suisse hat am Donnerstag Spekulationen zurückgewiesen, wonach die gestohlenen Bankkundendaten Informationen über Kunden der Schweizer Grossbank beinhalten.

«Wir haben null Fakten dazu», sagte Credit Suisse-CEO Brady W. Dougan anlässlich der Präsentation der Geschäftszahlen zum 4. Quartal.

Die Zahl von 1500 Konten sei im Vergleich zum Gesamtvolumen ohnehin äusserst gering, erklärte Walter Berchtold, Chef der Private Banking Sparte am Rande der Veranstaltung.

Die deutsche Regierung hatte jüngst angekündigt, eine offenbar gestohlene CD mit angeblichen Bankdaten von Steuerhinterziehern kaufen zu wollen.

«Abgeltungsteuer als mögliche Lösung»

In Bezug auf das unter Druck stehende Schweizer Bankgeheimnis könnte sich Berchtold eine Lösung wie etwa eine anonymisierte Abgeltungssteuer an das jeweilige Herkunftsland wie Deutschland vorstellen. Dafür möchte die Credit Suisse aber einen freien Marktzugang in Deutschland erhalten, sagt Berchtold.

CS-Konzernchef Dougan seinerseits betrachtet den Bankenplatz Schweiz auch in der mittleren Frist «unter geänderten Bedingungen» als konkurrenzfähig und erfolgsversprechend.

«Scudo» zeigt teilweise Wirkung

Insgesamt konnte die Grossbank im vierten Quartal nach eigenen Angaben einen «ermutigenden» Zufluss an Netto-Neugeld von 12 Milliarden verbuchen. Insbesondere Italiens Steueramnestie zeigte jedoch Wirkung und verursachte einen Abfluss von 5,6 Milliarden Franken.

Zwei Drittel der in Italien offengelegten Gelder hätten aber gehalten werden können und würden von der Grossbank weiter verwaltet, hiess es. Die CS-Aktie tendierte gegen Mittag moderat um rund 0,2 Prozent fester.

Quelle: News.ch